Bei den E-Mails kommt ihr mit dem Lesen der neuen kaum noch hinterher, das Telefon klingelt beständig, die To Do Liste wächst, die Deadline rückt näher – und der Stresspegel auf der Arbeit steigt. Vielen von euch kommt das sicherlich bekannt vor.
Einen Arbeitsplatz ohne Stress gibt es nicht. Der Mensch braucht Stress sogar: „Eine belastungsfreie Situation wäre für den Menschen entsetzlich“, sagt Martin Schütte von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). „Denn der Mensch braucht Herausforderungen, um sich weiterentwickeln zu können.“ Allerdings ist es für Körper und Seele wichtig, dass auf eine Phase extremer Anspannung eine Phase der Entspannung folgt. Denn: Stress auf Dauer belastet uns seelisch wie körperlich und kann uns krank machen.1
Wir zeigen euch deshalb Entspannungstechniken für Zwischendurch, die euch dabei helfen, im Büro, zu Hause oder auch unterwegs Stress abzubauen:
»Bei Stress sollten wir also bewusst auf unsere Atmung achten und versuchen, ruhig, gleichmäßig und tief in den Bauch zu atmen.«
1. Tief durchatmen!
Stehen wir unter Stress, wird unsere Atmung automatisch schneller und flacher. Bei Stress sollten wir also bewusst auf unsere Atmung achten und versuchen, ruhig, gleichmäßig und tief in den Bauch zu atmen – mindestens für 10 Minuten. Dabei gilt: Brust raus, Bauch rein und Schultern entspannen!
Auch tief zu Gähnen kann Wunder wirken, denn es ist quasi die natürlichste Form der Tiefenatmung und macht uns durch der Sauerstoffkick frisch und locker. Nur vielleicht nicht direkt vor dem Chef gähnen, der könnte das falsch verstehen.2 😉
2. Büroyoga
Yoga gilt als die entspannende Sportart schlechthin. Auch für’s Büro gibt es einige Übungen, die ihr fast ungesehen zur Entspannung von Körper und Kopf durchführen könnt:
Beim Nackendehnen sitzt ihr aufrecht, der Blick ist nach vorn gerichtet. Stellt euch dabei vor, euer Kopf würde von einer unsichtbaren Schnur nach oben gezogen. Eure Schultern hängen locker, die Hände liegen auf den Oberschenkeln. Jetzt den Kopf nacheinander nach vorn, nach rechts, nach hinten und nach links neigen. Beim Ausatmen wird der Kopf geneigt, beim Einatmen aufgerichtet.
Eine weitere Übung: die Katze im Sitzen. Auch hier sitzt ihr aufrecht, mit den Händen auf den Oberschenkeln. Beim Ausatmen beugt ihr den Rücken, neigt den Kopf zur Brust und macht einen Katzenbuckel. Beim Einatmen geht ihr zurück in die aufrechte Position, streckt eure Brust raus und neigt den Kopf leicht nach hinten (nicht zu stark ins Hohlkreuz gehen dabei). Das Ganze führt ihr mehrmals und in eurem eigenen Rhythmus durch – bis die Entspannung einsetzt.3
»Anspannen – Entspannen – Loslassen – Nachfühlen!«
3. Entspannen durch Anspannen
Paradoxerweise beginnt diese Entspannungstechnik nach Edmond Jacobson mit Anspannung, denn Jacobson hat erkannt, dass es eine tiefe Verbindung zwischen kurzer Anspannung und anhaltender Entspannung gibt. Seine Devise: Anspannen – Entspannen – Loslassen – Nachfühlen!
Ballt etwa eure rechte Hand zur Faust und spannt dabei die Muskeln der rechten Hand und des Unterarms an. Haltet die Spannung ca. 7 Sekunden und lasst plötzlich locker. Spürt die Entspannung nach (etwa 20-30 Sekunden) und geht dann über zur linken Seite. Versucht, dabei ruhig zu atmen und euch auf die jeweilige Muskelgruppe zu konzentrieren.4
Ihr werdet sehen – danach fühlt ihr euch innerlich wirklich ruhiger.
4. Entspannen mit den Sinnen
Auch Lärm kann uns – gerade im Großraumbüro – gerne unnötig ablenken oder stressen. Da ist es manchmal besser, wenn man in die „Stille“ entflieht oder zumindest dem Lärm: Um sich besser konzentrieren zu können, einfach Kopfhörer ins Ohr stecken. Setzt ihr dann auch noch auf ruhige Töne oder eure Lieblingsmusik, kommt die Entspannung ganz von selbst.5
Auch eine leicht duftende Pflanze am Arbeitsplatz kann Wunder wirken. In stressigen Situationen einfach kurz innehalten, Augen schließen und an der Blume schnuppern.6