Wenn die Blätter der Bäume langsam ihre Farbe wechseln und die Tage wieder kürzer werden, Regen und Feuchte an der Tagesordnung sind, dann ist er da – der Herbst. So manchem von uns schlägt diese Jahreszeit, wie auch der sich anschließende Winter, auf die Stimmung.

Ist das Stimmungstief von Dauer (als Orientierungswert gilt ein Zeitraum von mehr als zwei Wochen), kann es sich um eine ernsthafte seelische Erkrankung handeln.1 Seit Ende der achtziger Jahre spricht man dann in der Medizin mitunter auch von einer Saisonal Abhängigen Depression (SAD), gemeinhin auch als Herbst- bzw. Winterdepression bekannt.

Symptome sind unter anderem Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder eine gedrückte Stimmung. Anders als bei anderen Depressionsformen klagen Betroffene zudem nicht über Appetitlosigkeit, sondern beobachten vielmehr ein gesteigertes Bedürfnis nach Kohlenhydraten und Süßigkeiten.

Jeder vierte Deutsche ist betroffen von einem oder mehreren dieser Symptome, Frauen in besonderem Maße: sie leiden viermal häufiger darunter als Männer. Los geht es bei den Betroffenen meist in deren Zwanzigern, mit zunehmendem Alter werden die Symptome stärker.

Ursache der Herbst- und Winterdepression ist zum einen der Sonnenmangel in den dunklen Monaten des Jahres. Weil die Sonne maßgeblich an unserer Serotonin-Produktion beteiligt ist, löst der Mangel des „Glückshormons“ eine gedrückte Stimmung bei uns aus. Das kann in der Konsequenz zu Depressionen führen.

Zudem wird vermutet, dass die gedrückte Stimmung in Herbst und Winter evolutionär bedingt ist. Unser Körper leitet – ausgelöst durch die kürzeren Tageslichtperioden und die fallenden Temperaturen – quasi den Winterschlaf ein, der bei uns Menschen letztlich allerdings nicht eintritt.

Auch wenn wir auf die Sonne und damit die Tageslichtperioden keinen Einfluss haben, gibt es Wege aus der Herbst- und Winterdepression. Wir haben fünf Tipps für euch, wie schlechte Laune keine Chance hat:

»Gebt der schlechten Stimmung im Herbst und Winter keine Chance!«

1. Bleibt aktiv!

Zeit im Freien zu verbringen tut Körper und Seele gut. Mindestens eine halbe Stunde sollte man täglich draußen verbringen.2 Und keine Ausreden – es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung! 🙂 Notfalls stellt ihr euch eine kleine Belohnung für nach dem Spaziergang in Aussicht, dann ist der Ansporn größer. Aktivität und Bewegung helfen allgemein auch beim Stressabbau, weshalb Sport ebenfalls gut geeignet ist gegen den Herbst- bzw. Winterblues. Zudem trifft man dabei andere Menschen und soziale Kontakte heitern die Stimmung zusätzlich auf.3

2. Achtet auf eure Ernährung!

Gesundes Essen ist im Herbst und Winter wichtiger denn je. Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung sorgt für eine ausgeglichene Stimmung.4 Besonders gut sind magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse, Bananen, Linsen oder Trockenfrüchte geeignet.5 Und jaaa, ab und an darf es auch mal ein Stückchen Schokolade sein. Denn die macht ja bekanntlich auch glücklich! 🙂

3. Setzt auf Farbe!

Umgebt euch mit Farben, die das Licht nachahmen, so wie Gelb, Orange oder Rottöne. Ob bei der Einrichtung oder bei eurer Kleidung – die Farben wirken sich ganz bestimmt positiv auf eure Stimmung aus. Oder macht euch einfach mal selbst eine Freude, zum Beispiel mit einem farbenfrohen Blumenstrauß.

4. Schwelgt in schönen Erinnerungen!

Bergamotte- oder Jasminöl in der Aromalampe duften nach Sommer, wecken gute Erinnerungen und heitern unsere Stimmung auf. Also, macht euch warme Gedanken!

5. Es werde Licht!

Auch Tageslichtlampen können uns dabei helfen, Stimmungstiefs zu bekämpfen.6 Lichtduschen ab einer Intensität von mindestens 10.000 Lux etwa sind wahre Muntermacher.7 Zum Vergleich: Bei normalen Lampen liegt die Lichtstärke zwischen 100 und 200 Lux.8Nach spätestens zehn Tagen führt der tägliche Einsatz der Lampen (gewöhnlich morgens, etwa beim Frühstücken, für mindestens eine halbe Stunde) in der Regel zu einer besseren Laune.9

Wir hoffen, unsere Tipps helfen euch, ohne Herbst- oder Winterblues gut durch die anbrechenden Jahreszeiten zu kommen. Und nicht vergessen – letztlich ist unsere Stimmung ja auch Einstellungssache, deshalb: Konzentriert euch vor allem auf die schönen Seiten von Herbst und Winter! 🙂